Suzuki GSR 600

Das japanische Kraftpaket

Die Suzuki mit dem klingenden Zusatz GSR 600, lässt sich nicht gerade als zierliches Gerät wahrnehmen. Im eigentlichen Sinne soll es das auch nicht. Tatsächlich stellt die Suzuki GSR 600, das zum ersten Mal 2006 vom Band lief, mehr einen kampferprobten Gladiator dar. Das Bike, als reines Straßen Bike konzipiert, besticht zuallererst mit seiner Wuchtigkeit. Mit dafür ausschlaggebend, ist das breite Heck, der geradezu wuchtige Tank, die Tankabdeckung, der Wasserkühler der sich darunter verbirgt und der recht ausladende Rahmen. Dies alles zusammengenommen kann es nicht gerade behaupten, das es als Understatement dient. Es sind aber gerade diese Charakteristiken, welche die Suzuki GSR 600 zu dem macht, was sie sein soll. Ein Kraftpaket das alles in sich vereint, was eine Straßenmaschine seines Kalibers haben muss.

Bewährtes aufpoliert

Grundsätzlich kann gesagt werden, ist man bei Suzuki hergegangen und hat die Suzuki GSR 600 eine Face- und Technik Lifting unterzogen. Ausgehend von den beiden Hauptkonkurrenten, Yamaha und Honda, welche mit den Modellen FZ 6(YAmaha) und Hornet 600 (Honda) die Vorherrschaft auf den internationalen Märkten behauptet hat, musste sich Suzuki etwas einfallen lassen, um nicht das Gesicht zu verlieren. Um es einmal so auszudrücken, wie die Japaner es tun. Also ging man her und bestellte den Designer Toshiyuki Nishino zum Chef der Designabteilung und ging ans Werk. Herausgekommen ist eine modifizierte Version der Suzuki GSR 600. Diese wartet allerdings mit ein paar erwähnenswerten Neuerungen auf. So wurde diese mit serienmäßigem ABS ausgestattet. Damit war es aber noch nicht getan. Kaum bedient man den Elektrostarter säuselt einem der Vierzylinder Motor mit sattem 1300 Umdrehungen entgegen, der so typisch für Bikes aus dem Hause Suzuki ist. Bein einem Säuseln bleibt es aber nicht. Kaum bedient man den Gashebel brüllt einem der Motor aus den beiden Endrohren entgegen. Nur heiser, nimmt man dabei den sonor klingenden Klang, aus der Ansaugeinrichtung war.

Gang rein, Kraft los

Wenn man schon eine Suzuki unter sich hat, dann möchte man das gute Teil auch fahren. Also Gang rein, welches sich exakt und sanft bewerkstelligen lässt ohne auch nur ein Einrasten hören zu können. Dem bleibt auch so, wenn man die darauffolgenden 6 Gänge einlegt. Sanfter geht es kaum. Bei der Annahme des Kraftstoffes merkt man, aber auf welchem Kraftpaket man sitzt. Auch bei diesem Bike vertraute Suzuki auf das bewährte Suzuki Dual Valve Throttle System, kurz SDTV genannt. Das Ganze wird über zwei Drosselklappen reguliert. Wobei die erste über einen Seilzug am Gasgriff geöffnet die zweite über einen Stellmotor, der mittels des Motorenmanagements gehandelt wird. Das, muss fairerweise gesagt werden, gestaltet sich ein wenig nervig. Das was auf der Autobahn kaum störend wirkt, kann einem im Stadtverkehr mitunter kräftig auf die Nerven gehen. Wird das Gas durch diese Systemeinstellung doch recht ruppig angenommen!

3000 U/per Minute oder lieber doch 6000?

Im Stadtverkehr oder auf der Landstraße lässt sich die Suzuki GSR 600 bei gemütlichen 3000 Umdrehungen sanft dahingleiten. Zwischen den verhaltenen 3000 bis hin zu 7000 Umdrehungen benimmt sich die Ansaugvorrichtung recht verhalten. Für eine 600er fast schon zu verhalten. Bei 7000 Umdrehungen merkt man erst wieder, was man da fährt. Die Suzuki GSR 600 leistet satte 120 PS, welches bei relativ leichtem Gewicht von nur 212 Kilogramm/Trockengewicht geradezu heftig vorkommt. Zwar besteht der Rahmen aus Aluminium Gussteilen, welche aus spiegel-symmetrischen Teilen zusammengeschraubt wurde und ist dadurch etwas leichter, handlicher geworden. Dennoch kommt man nicht umhin die Suzuki GSR 600 als eine Mischung zwischen Spiel- und Werkzeug anzusehen.

Alles in allem bleibt die Suzuki GSR 600 ein sehr kompaktes, stabiles und kraftvolle Straßen Bike. Trotz der design- bedingten optischen Abmagerungskur weist es noch alle Charakteristiken auf, die man von diesem Bike gewohnt ist. Für Leichtgewichtige oder Fahranfänger ist sie allerdings weniger geeignet. Denn die Ruppigkeit, welche dem Bike bedingt durch die Motoren-Schaltkonzeption anhaftet verlangt nach einem erfahrenen Fahrer der das “Biest” unter Kontrolle zu halten versteht.

Technische Daten

  • Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h

Beschleunigung

  • 0-100 km/h in 3,6 Sek
  • 0-140 km/h in 6,2 Sek
  • 0-200 km/h in 16,1 Sek

Verbrauchswerte

  • bei 130 km/h – 5,7 l/100 km
  • Landstraße: 4,8 l/100 km
  • theoretische Reichweite: 344 km

Maße und Gewichte

  • L/B/H: 2110/ 810/ 1270 mm
  • Sitzhöhe: 800 mm
  • Lenkerhöhe: 1020 mm
  • Gewicht mit vollem Tank 212 kg
  • Zuladung: 218 kg