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bedrohte tierart motorradfahrer - Das Motorrad Blog

bedrohte tierart motorradfahrer

Bedrohte Tierart: Motorradfahrer

Hinter diesem nicht ganz ernsten Titel verbirgt sich ein ernstes Thema: Wir werden immer älter. Für jeden einzelnen von uns ein ganz normaler Vorgang, bezogen auf den Durchschnitt jedoch erschreckend: In den letzten 20 Jahren ist der Altersdurchschnitt der Motorradfahrer/-innen von 25 auf 38 Jahre gestiegen. Setzt sich dieser Trend fort, dann liegt der Altersdurchschnitt im Jahr 2026 bei 51 Jahren.

Rein sachlich betrachtet bedeuten diese Zahlen, dass sich immer weniger junge Menschen entschließen Motorrad zu fahren, worauf die Motorradindustrie bereits reagiert hat. Allerdings nicht mit Aktionen, um die Jugend zum Motorradfahren zu animieren, sondern mit hochpreisigen Maschinen, die von den liquiden Mittdreißigern gerne gekauft werden.

Interessant ist auch, dass die Zulassungszahlen für Krafträder laut KBA stetig steigen. Derzeit sind in Deutschland fast 4 Millionen Krafträder angemeldet. Auch dies ist ein Hinweis darauf, dass sich die Szene „im Kreis dreht“.

Die Ursachen für die fortschreitende Alterung der Motorradfahrer/-innen sind vielfältig.

Ein Grund ist sicherlich, dass die Motorradindustrie nicht aktiv um junge Kunden wirbt. Die Werbung zielt oft nur auf „Bestandskunden“ ab und ist in der Regel dort platziert, wo diese Gruppe anzutreffen ist: Auf Treffen, in Motorradmagazinen, im Fernsehen bei Motorradrennsportsendungen. Zudem ist die Werbung oft rein produktbezogen. Ein anonymer Fahrer sitzt auf einem Motorrad, dass im Zentrum der Produktpräsentation steht und zum Schluss gibt’s dann noch einen tollen Spruch (z.B. „Suzuki. Ride the winds of change.“ – was für ein Quatsch). Es werden nur Personen angesprochen, die bereits ein Motorrad fahren. Auch wird das Motorradfahren oft in die Ecke der „coolen“ und „hippen“ Freizeitbeschäftigungen gedrückt. Ein Achtzehnjähriger hat aber für ein solches Hobby in der Regel nicht das nötige Kleingeld.

Aber es ist ja nicht so, dass die Motorradindustrie gar nichts zur Jugendförderung beisteuern würde: Immerhin gab es auf der letzten IMOT spezielle Aktionen für Jugendliche, z.B. verbilligte Karten und echte Jugendangebote. Auch der „Ride to work“ day ist eine gute Sache, zielt aber wiederum nur auf Personen ab, die bereits zur Riege der Motorradfahrer gehören.

Auch nicht gerade einsteigerfreundlich ist der hochpreisige Klasse A Führerschein, für diesen sind rund 1.500,- Euro zu berappen. Da mit Achtzehn ja auch der Klasse B Führerschein fällig ist, ein teuer Spaß und auf die Idee vorerst nur Klasse A zu machen kommt kaum jemand, da das Auto natürlich erstmal im Vordergrund steht, selbst wenn – oder gerade weil – vorher 2 Jahre Roller gefahren wurden.

Und dann ist da ja auch noch das Spießertum, also Mama und Papa, die selbst nicht Motorradfahren und leider von veralteten Ansichten über Motorradfahrer geprägt sind, da in ihrer Jugend das ja nur die rebellischen Rocker gemacht haben, und die waren ja auch nicht zimperlich und ja sowieso alle kriminell. Das ist vielleicht übertrieben, aber im Endeffekt resultieren diese – welche auch immer – Vorurteile dann in: „Also den Autoführerschein bezahlen wir dir, aber den Motorradführerschein musst du selber bezahlen, sowas unterstützen wir nicht. Außerdem ist Motorradfahren viel zu gefährlich.“ – so denke der gesellschaftliche Mittelstand leider noch viel zu oft.

Das gilt aber nur für die Jugendlichen, die überhaupt mit dem Gedanken spielen den Motorradführerschein zu erwerben. Die Mehrzahl kommt gar nicht erst auf diese gute Idee, da von Klein auf erzählt wird, wie gefährlich Motorradfahren ist und das die Motorradfahrer an den Unfällen Schuld und sowieso die Schlimmsten sind. Das klingt schwer vorstellbar, gibt’s aber leider wirklich, und entspricht nicht im geringsten der Realität. Die Unfallzahlen bei jungen Motorradfahrer/-innen sind in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen.

Allerdings hätte ich um meine 16 jährige Tochter oder meinen 16 jährigen Sohn auch Angst, wenn er vom Staat gezwungen wird mit 80 Km/h auf Landstraßen oder der Autobahn ein Verkehrshindernis darzustellen. Klasse A1 ist eine gefährliche Zumutung und zudem ist der Führerschein für diese Klasse nur unwesentlich günstiger als Klasse A. Andere europäische Länder machen es hier richtig: In Spanien dürfen die Jugendlichen mit einer vergleichbaren Führerscheinklasse Motorräder bis 14 PS und mit 120 Km/h bewegen. So wird Motorradfahren richtig gelernt und es entstehen keine Situationen, in denen entnervte Auto- und Brummifahrer die Sicherheit eines 80 Km/h „schnellen“ Jugendlichen auf’s Spiel setzen könnten. Also 100 Km/h müssen einfach drin sein, damit ein Kraftradfahrer außerorts nicht zum Verkehrshindernis wird.

Auch hat sich der Bezug der Gesellschaft zum Motorradfahren verändert. In der Nachkriegszeit war ein Motorrad eine gute und oft die einzige Möglichkeit wieder Mobilität zu erreichen, da ein Auto für viele einfach unerschwinglich war. Als dann das „Wirtschaftswunder“ begann, änderte sich dies: Die Löhne stiegen und viele konnten sich einen Kleinwagen (Käfer, Goggo, Isetta) leisten. Das Motorrad geriet ein wenig in Vergessenheit, bis in den 70er Jahren ein großer Boom zu einer neuen „Generation Motorrad“ führte. Doch diesmal nicht, um Mobilität zu erreichen, sondern um gegen bestehende Werte zu rebellieren und um dem eigenen Streben nach Autonomie, Freiheit und einer alternativen Lebensweise gerecht zu werden. Das Motorrad war für viele ein Weg auf der Suche nach der eigenen Identität.

Motorräder und Rockmusik. Diese Welle hat viele Menschen einfach mitgerissen und aus dem schnöden Wertesystem ihrer Zeit gespült. Für diese Menschen war und ist Motorradfahren die Ausdrucksform eines Lebensgefühls. Doch diese Welle bricht sich an den Mauern der heutigen Gesellschaft. Eine Gesellschaft in der gepredigt wird auf Sicherheits zu setzen, da sie von Globalisierung und Arbeitslosigkeit bedroht ist – in der Rebellion und Alltagsflucht nicht gefragt sind und kaum noch Tabus existieren und falsche Vorbilder ein mitunter seltsames Wertesystem formen. Eine Gesellschaft, in der Freiheit als Selbstverständlichkeit aufgefasst wird, obwohl die persönliche Freiheit Vieler ziemlich abgenommen hat.

Die Gesellschaft ist sehr automobil geworden. Für viele Jugendliche besteht einfach keine Notwendigkeit einen Roller oder ein Motorrad zu fahren, schließlich spielt Mami gerne Taxi und in Großstädten ist die Anbindung durch den Personennahverkehr so gut, dass dieses Geld gespart werden kann – für das nächste „Handy“, die nächste Handtasche oder 2 neue Jeans, die nach 3 Monaten aber leider schon nicht mehr „in“ sind. Zugegeben, die junge Generation hat es nicht leicht, den gestellten Konsumanforderungen ihrer Eltern gerecht zu werden und bei „Geiz ist geil“ und „Kaufen, kaufen, kaufen“ Mentalität, bleiben nicht viele Resourcen für ein Zweirad, obwohl das Interesse laut Studien durchaus vorhanden ist.

Sei’s drum: Fakt ist, dass den Motorradfahrern der Nachwuchs fehlt und sich das letzten Endes auch irgendwann auf die Motorradindustrie niederschlagen wird. Und dann wird plötzlich gehandelt, politische Lobbys werden bemüht, der PR Etat erhöht und krampfhaft versucht das Motorrad als „hip“ und „trendy“ deklariert an die junge Generation zu verschachern. Letztendlich verkommt „das Motorrad“ dann endgültig zum reinen Produkt, oder zum Trendsportgerät. Ich sag nur: Nordic Walking. Auch ein Trendsport. Willst du, dass es so endet? Es würde etwas bedeutsames verloren gehen: Das „Wir“ Gefühl der Motorradfahrerinnen und -fahrer, denn dieses basiert auf mehr, als auf einem Freizeitsportgerät. Es basiert auf der Welle, die von den 70er Jahren aus bis in die 90er schwappte. Was also ist zu tun, damit diese Welle nicht verebbt?

Zu fordern, dass der Motorradführerschein billiger werden muss, wäre ein Anfang, jedoch sehr kurzsichtig. Der Markt regelt den Preis, und solange Konsumenten bereit sind einen Preis zu bezahlen und dabei alle meinen ein gutes Geschäft zu machen, wird sich nichts ändern. Das ist allerdings ein Problem, dass nicht nur die Sparte der Motorradfahrer betrifft, dieses Problem betrifft die meisten Konsumgüter und Dienstleistungen. Aber letztendlich lässt sich vieles nur über „den Markt“ regeln, denn Geld ist ein essenzieller Bestandteil unseres Lebens. Ohne Moos, nix los. So platt das klingt, aber so ist es nunmal.

Ein Anfang wäre Motorräder für einsteigerfreundliche Preissegmente zu entwickeln, um der Jugend so entgegen zu kommen. Die Preise könnten doch ohne Probleme soweit gedrückt werden, dass es ein Nullsummenspiel bleibt. Langfristig betrachtet wäre das ein Weg, der sich auch für die Motorradhersteller rentieren dürfte. Eine weitere Maßnahme wäre die finanzielle Unterstützung beim Erwerb des Motorradführerscheins. Beim Kauf einer Maschine vor dem Führerscheinerwerb, gibt der Motorradhersteller einen gewissen Betrag zum Führerschein in Bar dazu. Diese Kombination der Anreize dürften dem Nachwuchs den Klasse A Führerschein zusätzlich zur Klasse B schmackhaft machen. Langfristig denken, heißt hier die Devise! Wer einmal vom Motorradvirus befallen ist, der wird so schnell nicht kuriert.

Das sich die Sicht der Gesellschaft auf das Motorradfahren verändert und sich in unserer Zeit nicht mehr oft auf die „alten Werte“ aus den 70ern berufen wird, ist nicht zu verhindern. Wir steuern langsam auf den Punkt zu, an dem Motorradfahren vermehrt nur noch als Freizeitbeschäftigung und nicht mehr als Lebensphilosophie gesehen wird. Und auch diese Entwicklung birgt einige Probleme in sich: Die Gemeinschaft der Motorradfahrer könnte in zwei Lager gespalten werden. Auf der einen Seite die „echten Biker“ und auf der anderen Seite die „Saisonschwuchteln“, „Zahnwälte“ und „Schönwetterfahrer“. Dieser Trend der gegenseitigen Abgrenzung ist schon heute zu beobachten und nicht zu begrüßen. Ich selbst lasse mich manchmal dazu verleiten, über gewisse Kradfahrer, die vermehrt am Wochenende scheinbar merk- und denkbefreit (= kurze Hose und T-Shirt, Sozia genau so, nur auch noch mit Arschgeweih) auf ihrer Kayahosu die Landstraßen unsicher machen, verächtlich den Kopf zu schütteln, aber genau das ist der Punkt, den es zu vermeiden gilt. Es darf nicht in der Aussage enden, dass man selbst der bessere oder „echtere“ Motorradfahrer ist. Die Entscheidung ein Motorrad aus reiner Spaß an der Freude zu bewegen und nicht aus einer gewissen Lebenseinstellung heraus, sollte nicht negativ bewertet werden, im Gegenteil: „Du fährst vielleicht nicht so oft wie ich, aber du fährst“, ist in meinen Augen die bessere Einstellung. Nur durch ein aufeinander zugehen, lassen sich gewisse Untergruppierungen in das „große Ganze“ integrieren.

Die Jugend neu für die Motorradwelt zu interessieren, könnte auch über Veranstaltungen der Clubs laufen. Es wird sich doch schließlich irgendwo eine kleine 125er organisieren können, wo die Jugendlichen auf einem Übungsplatz das Fahren einfach mal probieren können. Ich denke viele würden diesen Spaß gerne mitmachen, aber es gibt einfach zu wenig Angebote. Und für regionale Clubs wäre es ein leichtes sowas auf die Beine zu stellen.

Es gäbe sicherlich noch weitere Möglichkeiten die Jugend neu für das Thema Motorrad zu begeistern, aber das setzt langfristiges Denken und das Engagement aller Beteiligten (Hersteller, Motorradfahrerinnen und -fahrer, Clubs, Medien) voraus. Die Tatsache der langsamen, jedoch stetig voranschreitenden Alterung der Motorradfahrer/-innen in Deutschland kann natürlich ignoriert werden, aber wie wir uns drehen und wenden: Es ist nunmal so.

Und in meinen Augen muss gehandelt werden – und das genau JETZT. Wenn alle ein wenig mehr Energie aufbringen junge Menschen für das Motorradfahren zu begeistern, dann können wir das Ruder noch herumreißen.

Und bitte versteht diese Kolumne nicht falsch: Ich habe nichts gegen ältere Motorradfahrerinnen und -fahrer. Ich hoffe für mich persönlich, dass ich mit 70 auch noch auf einem Bock hocke und dies noch immer mit der selben Begeisterung zelebriere, wie ich das heute mache. Aber ich will auch, dass die Motorradszene erhalten bleibt und das geht nur, wenn junge Menschen nachrücken, um unseren Platz einzunehmen.

Sonst wird uns irgendwann wirklich der Stempel „ausgestorben“ aufgedrückt.

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4 Antworten

  1. Ich möchte einfach nur noch ein paar ergänzende Kommentare hinzufügen.

    Dass der Führerschein teurer geworden ist, liegt auch sehr stark an der hohen Stundenzahl, die heute erforderlich ist. Bei mir gab es fünf Pflichtstunden, dann ging es zur Prüfung. Heute wird vom Neuling in der Fahrschule und der Prüfung viel mehr verlangt. Auf der einen Seite dürfte dies der Sicherheit zu Gute kommen, auf der anderen Seite belastet es natürlich die Geldbörse entsprechend.

    Viele fahren Motorrad aus Leidenschaft, allerdings aus praktischen Erwägungen auch als Zweitfahrzeug. Auch bei mir steht eine Konserve in der Garage, die mich im Winter jeden Tag die 60 km zur Arbeitsstätte bringt. In solchen Fällen muß das Motorrad parallel zu den bereits vorhandenen Kosten finanziert werden. Bei stagnierenden Gehältern und steigenden Lebenshaltungskosten ist das nicht immer ganz einfach (da muß man dann klare Prioritäten setzen 😉

    Ich bin mir hinsichtlich der Auswahl auch nicht sicher, ob sie wirklich den Markt abdeckt. Wer einen Supersportler, eine Reiseenduro oder ein SuperMoto sucht, wird sicher eine interessante Auswahl aus jeweils ein paar Dutzend Modellen vorfinden. Ich bin ein typischer Sporttourer-Freak. Als ich Anfang des Jahres auf der Suche war, fand ich die Auswahl – die merh persönlich gefällt – sehr mager. Ich habe letztendlich ein älteres Modell genommen, dass aufgrund der EURO 3 Norm wohl dieses Jahr das letzte Mal angeboten wird (Suzuki GSX750F). Alternativ stand eine Kawasaki ZZR600, eine Ducati und eine Triumph Sprint ST zur Auswahl.

    Die GSX750F wird sterben, die ZZR600 wird sterben. Wenn ich beim Kawasaki Händler rumlaufe, schwärmt er von der ZZR1400. Hey, ich will keine 190PS Pimmelersatz zwischen den Beinen, ich brauche nicht das schnellste Bike der Welt. Wenn ich ihn nach einer „vernunftorientierten“ ZZR1000 mit ABS, 120…130 PS und ca. 200 kg Leergewicht frage, kommt das große Schweigen. Irgendwie fällt der Markt auch durch die Extreme auf. Entweder 600er mit 16000 UPM oder halbe Automotoren. So vielfältig, wie das Angebot im Katalog wirkt, ist es bei näherer Begutachtung gar nicht.

    []

  2. Hallo Mephisto,

    bei mir ist es im Moment so, dass ich auf mein Motorrad angewiesen bin. Deswegen war der Ausfall der Bullet für mich auch recht tragisch und deswegen habe ich mir die MZ für kleines Geld zugelegt. Ich selbst habe schon seit längerem kein Auto mehr, aber meine Freundin. Nur nutzt sie das Auto täglich, um zur Arbeit zu fahren und so weiter.

    Da ich aber Motorräder fahre, die recht gering motorisiert sind komme ich selbst noch mit 2 Motorrädern billiger weg, als mit einem Auto.

    Natürlich nutze ich auch das Auto, meist im Winter, wenn es zum Kradfahren zu glatt ist, oder wenn wir längere Strecken zu zweit fahren (Urlaub, etc), oder wenn es größere Sachen zu transportieren gilt (einkaufen, Baumarkt, …).

    Wenn ich alleine wäre, würde ich aber auch ohne Auto auskommen denke ich – allerdings freue ich mich auch, dass ich es nicht muss.

    Den Markt für neue Motorräder verfolge ich nicht so genau, da ich mich dazu entschieden habe Alteisen zu fahren. Aber du hast Recht. So groß ist die Auswahl nicht. Die PS Leistungen sind in etwa bei allen Herstellern ähnlich und seit einigen Jahren wird es wirklich immer extremer. Ich persönlich habe das zum ersten Mal wahrgenommen, als die „Hajabusa“ rauskam mit AFAIK 176 PS und 300 Km/h Spitze. Damals habe ich mir schon gedacht, dass es eigentlich eine ziemlich kranke Sache ist, so ein Motorrad für die Straße zu bauen.

    Jeder nach seiner Fasson – wer’s fahren will und kann, okay, aber ich stelle es mir schwierig vor, bei der Leistung den Gasgriff unter Kontrolle zu haben. Soviel Leistung verleitet dazu diese auch artgerecht zu nutzen und das wäre für mich persönlich wohl nichts.

    Vernunftorientiert, was ist vernunftorientiert? Für mich ist ein Motorrad mit 40 bis 50 PS vernünftig, dass leer um die 200 Kg auf die Waage bringt und eine angenehme Sitzposition aufweist. Natürlich dann auch mit ABS, also wohl sowas wie eine BMW GS (obwohl die mir persönlich zu schwerfällig ist).

    Allerdings ist das so vernünftig, dass es mich schon wieder überhaupt nicht reizt, also bleibt wohl nur noch die Möglichkeit auf etwas anderes auszuweichen, denn sportliche Tourer mit 50 PS gibt es in der Tat schon lange nicht mehr im Programm der großen Motorradhersteller. Eigentlich sehr schade, ist aber auch historisch bedingt. In den 70er, als der große Boom stattfand, waren 50 PS eine wirkliche top Motorisierung. Irgendwann kam dann der Vierzylinder und PS zahlen um die 100 PS waren ganz weit vorne. Und jetzt sind es eben fast 200 PS.

    Vielleicht wäre ein rückläufiger Trend nicht das verkehrteste. Der Automarkt macht es ja vor: Seitdem die Benzinpreise drastisch gestiegen sind, zählen völlig andere Werte. Alleine die Verkaufszahlen der Dieselfahrzeuge sind beachtlich gestiegen. Dabei war gerade der Diesel früher verschrieen (Bauernauto, etc pp).

    Aber leider kann man diese Märkte auch nur sehr bedingt vergleichen: Auto = Alltagsmobilität, Motorrad = Freizeitmobilität. Also völlig andere Bedingungen.

    Naja. Die Zukunft wird es zeigen. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn mal ein Hersteller den mutigen Schritt macht, ein günstiges und doch sportliches Motorrad mit 50 PS aufzulegen. DAS wäre mal eine echte Revolution. 😉

    Marc

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  3. Martin

    schrob am 07 Sep 2009 um 14:16

    Naja, immerhin bekommt ein „Führerscheinneuling“ bei BMW 1500€ Rabatt auf !Neue! Möppels…

    Sind damit nun die gemeint, die mit 40 noch kurz den Führerschein machen, oder sollen damit 19-jährige dazu gebracht werden, ihre ersten beiden Jahresgehälter an BMW zu schicken ? 🙂

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  4. ja das ist die große Frage, Martin! Wenn lediglich BMW mit solchen Angeboten lockt, dann ist wohl in Sachen Jugendförderung auch nicht viel geholfen. Wer kann sich denn als Mensch Mitte 20 schon ne BMW leisten?

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