Es ist vollbracht, das Öl sprudelt nicht mehr wie die heißen Quellen auf Island. Ein neuer Deckel für die Stößelstangenkammer hat geholfen, der mir freundlicherweise von meiner Lieblingswerkstatt zur Verfügung gestellt wurde. Problem war nämlich: Das Ersatzteil wäre niemals bis morgen früh da gewesen, aber ich will doch unbedingt mit der Enfield zum Gespanntreffen in Neuerkerode fahren. Also hat der Meister Meißner kurzerhand den Deckel von einer Ausstellungsmaschine genommen und mir noch den weisen Rat mit auf den Weg gegeben: “Zärtlich anziehen, nicht mit der Knarre”. Gesagt getan… dicht. Den letzten hatte ich wohl einfach zu stark festgezogen, so dass der Aluminiumdeckel einen Riss bekommen hat.
Doch noch mehr: Gestern ist mein optimierter bzw. gekürzter Schieber für den Vergaser und eine neue 115ner Hauptdüse eingetrudelt, die ich natürlich heute Abend noch verbaut habe. Es ging erstaunlich problemlos und zügig von statten: Schieber entfernen, Vergaser ausbauen, Schwimmerkammer demontieren, 110er Düse gegen die 115ner tauschen, alles wieder zusammenfriemeln und fertig ist der Lack. Dabei habe ich noch kontrolliert, ob sich in der Schwimmerkammer Ablagerungen festgesetzt haben, Ergebnis: Das Ding war trotz Winterstandzeit absolut sauber, also war nicht mal eine Reinigung nötig.
Dann der erste Probelauf: Huch, das Standgas ist viel höher, Nebenluft? Nein, keine Nebenluft, dass kommt durch den veränderten Schieber, also raus mit der Schieberanschlagschraube und auf zur verregneten Probefahrt…
Ich muss sagen, ich bin beeindruckt, die Enfield läuft jetzt wirklich spürbar besser. Gerade bei niedrigen Drehzahlen hat sie einfach mehr Druck und das Beschleunigen gestaltet sich wesentlich weicher. Der Leerlauf ist auch um einiges gleichmäßiger geworden und das Loch beim Gasgeben ist verschwunden. Ich kann den Umbau also wirklich empfehlen: Gekürzter Schieber, gekürzte und optimierte Düsennadel, eine größere Hauptdüse und das Sekundärluftssystem stillegen: Bringt wirklich was. Dann noch eine Iridium Kerze rein und die Enfield läuft um Längen besser. Der genau eingestellte Zündzeitpunkt bringt dann noch ein paar Prozente auf der Wohlfühlskala und das Beste: Kostet alles fast nichts. Grob überschlagen habe ich ca. 40 Euro investiert für die Teile und eben ein wenig meiner Zeit. Aber hey, mir macht das Basteln an der Enfield unglaublich viel Spaß, ich habe die Zeit wirklich gerne investiert. Die Technik ist auch nach drei Jahren immer noch faszinierend. Und wenn die Finger Abends mal schmutzig sind, dann weiß ich wenigstens was ich getan hab.
Morgen geht’s dann mit der Enfield auf zum ersten Treffen dieses Jahr. Trotz der eher schlechten Wetterprognosen freue ich mich. On the road… es hat mir wirklich gefehlt, gerade die letzten Monate, in der ich ziemlich viel privaten Stress hatte und auch jetzt noch eine nicht gerade einfache Lebenssituation zu bewältigen habe. Da tut es gut mal rauszukommen. Und mir ist egal wenn es pisst… es ist nur Wasser und zur Not mache ich mich einfach von Innen mit Bier feucht. Die äußeren und inneren Kräfte müssen schließlich im Gleichgewicht bleiben.
Ein Bericht der Tour wird jedenfalls folgen, da bin ich mir ziemlich sicher.
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