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Am Motorrad schrauben? Nur noch mit Handschuhen. 🙁

Ja, ich geb’s zu. Ich schraube nicht gerne mit Handschuhen, da habe ich kein Gefühl in den Händen und irgendwann ziehe ich sie mir genervt von den Fingern, um doch wieder schutzlos zu arbeiten. Das dies leider auch nach hinten losgehen kann, musste ich am Montag nach meinem Besuch beim Hautarzt feststellen.

Bereits seit zwei Jahren plagt mich an den Handrücken und am Puls eine allergische Reaktion der Haut. Was ziemlich harmlos im Sommer 2007 begann, hat sich in den letzten Wochen nun zu einer ziemlich übel juckenden Qual entwickelt, die mich schließlich doch zum Arzt trieb. Diagnose: Neurodermitis. Mit großer Wahrscheinlichkeit ausgelöst durch den Kontakt mit Öl.

Und ja, ich war da bisher ziemlich schmerzfrei und habe nicht immer so drauf geachtet, ob’s mir nun beim Ölwechsel über die Hände spritzt, oder nicht. Hauptsache es tropft nichts auf den Garagenboden und ölige Pfoten gehören ja auch irgendwie mit dazu.

Nun darf ich meine Hände erstmal vier Wochen lang mit Cortisonsalbe und noch zwei anderen Pasten einschmieren – in der Hoffnung, dass es danach wieder gut ist. Kann auch sein, dass das gar nicht mehr verschwindet. Und Handschuhe muss ich auch tragen beim Schrauben, womit ich das größere Problem habe. Normale Arbeitshandschuhe vermitteln nicht ausreichend Gefühl bei gewissen Dingen und Latexhandschuhe sind einfach widerlich. Die habe ich keine zehn Minuten an, dann kriege ich die Kretze. Aber darauf wird es wohl hinauslaufen.

Total blöd. 🙁

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Spannen der Primärkette am Beispiel der Royal Enfield Bullet

Vorweg die Klärung der Frage: Was zur Hölle ist eine Primärkette, was macht die überhaupt, und wieso muss die gespannt werden?

Die Primärkette ist nicht zu verwechseln mit der Sekundär- oder auch Antriebskette, die Primärkette ist die Kette, die in vielen Motorradmotoren die Drehung und damit die Kraft der Kurbelwelle über die Kupplung auf das Getriebe überträgt. Wie jede Kette (Gott Lob! dem Kardanantrieb), muss auch die Primärkette dann und wann gespannt werden – bei der Enfield grob über den Daumen gepeilt, wenn sie anfängt am Metall des Primärkastens anzuschlagen, oder besser natürlich schon vorher. Bei der Enfield sollte die Kontrolle und – wenn notwendig – das Nachspannen alle 10.000 Kilometer erledigt werden, eine Primärkette, die sich so gelängt hat, dass ein Nachspannen nicht mehr gut möglich ist, sollte natürlich ersetzt werden. (weiterlesen …)

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Die Enfield lebt

Es ist vollbracht, das Öl sprudelt nicht mehr wie die heißen Quellen auf Island. Ein neuer Deckel für die Stößelstangenkammer hat geholfen, der mir freundlicherweise von meiner Lieblingswerkstatt zur Verfügung gestellt wurde. Problem war nämlich: Das Ersatzteil wäre niemals bis morgen früh da gewesen, aber ich will doch unbedingt mit der Enfield zum Gespanntreffen in Neuerkerode fahren. Also hat der Meister Meißner kurzerhand den Deckel von einer Ausstellungsmaschine genommen und mir noch den weisen Rat mit auf den Weg gegeben: “Zärtlich anziehen, nicht mit der Knarre”. Gesagt getan… dicht. Den letzten hatte ich wohl einfach zu stark festgezogen, so dass der Aluminiumdeckel einen Riss bekommen hat.

Doch noch mehr: Gestern ist mein optimierter bzw. gekürzter Schieber für den Vergaser und eine neue 115ner Hauptdüse eingetrudelt, die ich natürlich heute Abend noch verbaut habe. Es ging erstaunlich problemlos und zügig von statten: Schieber entfernen, Vergaser ausbauen, Schwimmerkammer demontieren, 110er Düse gegen die 115ner tauschen, alles wieder zusammenfriemeln und fertig ist der Lack. Dabei habe ich noch kontrolliert, ob sich in der Schwimmerkammer Ablagerungen festgesetzt haben, Ergebnis: Das Ding war trotz Winterstandzeit absolut sauber, also war nicht mal eine Reinigung nötig.

Dann der erste Probelauf: Huch, das Standgas ist viel höher, Nebenluft? Nein, keine Nebenluft, dass kommt durch den veränderten Schieber, also raus mit der Schieberanschlagschraube und auf zur verregneten Probefahrt…

Ich muss sagen, ich bin beeindruckt, die Enfield läuft jetzt wirklich spürbar besser. Gerade bei niedrigen Drehzahlen hat sie einfach mehr Druck und das Beschleunigen gestaltet sich wesentlich weicher. Der Leerlauf ist auch um einiges gleichmäßiger geworden und das Loch beim Gasgeben ist verschwunden. Ich kann den Umbau also wirklich empfehlen: Gekürzter Schieber, gekürzte und optimierte Düsennadel, eine größere Hauptdüse und das Sekundärluftssystem stillegen: Bringt wirklich was. Dann noch eine Iridium Kerze rein und die Enfield läuft um Längen besser. Der genau eingestellte Zündzeitpunkt bringt dann noch ein paar Prozente auf der Wohlfühlskala und das Beste: Kostet alles fast nichts. Grob überschlagen habe ich ca. 40 Euro investiert für die Teile und eben ein wenig meiner Zeit. Aber hey, mir macht das Basteln an der Enfield unglaublich viel Spaß, ich habe die Zeit wirklich gerne investiert. Die Technik ist auch nach drei Jahren immer noch faszinierend. Und wenn die Finger Abends mal schmutzig sind, dann weiß ich wenigstens was ich getan hab.

Morgen geht’s dann mit der Enfield auf zum ersten Treffen dieses Jahr. Trotz der eher schlechten Wetterprognosen freue ich mich. On the road… es hat mir wirklich gefehlt, gerade die letzten Monate, in der ich ziemlich viel privaten Stress hatte und auch jetzt noch eine nicht gerade einfache Lebenssituation zu bewältigen habe. Da tut es gut mal rauszukommen. Und mir ist egal wenn es pisst… es ist nur Wasser und zur Not mache ich mich einfach von Innen mit Bier feucht. Die äußeren und inneren Kräfte müssen schließlich im Gleichgewicht bleiben.

Ein Bericht der Tour wird jedenfalls folgen, da bin ich mir ziemlich sicher.

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Kleiner Ölunfall [Update]

Im Moment kämpfe ich mit der Dichtigkeit des Deckels der Stößelstangenkammer meiner Enfield. Diese meinte nämlich Samstag Nacht auf der Rückfahrt von Menden nach Dortmund noch so undicht werden zu müssen, dass mir mein Gefährt einen halben Liter Öl über die Hose und die rechte Seite des Moppeds verteilt hat. Eine riesen Sauerei! Und es war wirklich ein halber Liter… soviel musste ich nämlich auffüllen.

Also habe ich gestern Nachmittag versucht das ölversprühende Mistvieh wieder zur Dichtigkeit zu überreden, aber zuerst galt es die genaue Stelle der Undichtigkeit zu ermitteln – was übrigens gar nicht so einfach ist, wenn alles voll mit Öl ist. Mit meiner ersten Vermutung, dass die Dichtung des Deckels einen weg hat, lag ich leider dann auch noch total falsch, es lag an der Dichtung der Mutter, die den Deckel auf das Motorgehäuse presst. Die Mutter hat unten eine Art Teller, in die eine Nut gefräst ist. In dieser Nut liegt normalerweise ein Gummiring, der die Mutter abdichten soll, was aber nur funktionieren kann, wenn die Gummidichtung auch komplett ist… was leider nicht der Fall war, denn mehr als die Hälfte des Gummirings war schlichtweg nicht mehr vorhanden.

Also habe ich versucht mir selbst eine neue Dichtung zu basteln… leider erfolglos. Selbst mit einem gut positionierten O-Ring aus Kupfer habe ich das nicht dicht bekommen. Ich bin ein wenig verärgert, weil diese Mutter auch wieder so ein kleiner Konstruktionsfehler ist. Warum nicht von Anfang an eine Hutmutter mit Teller, in den ein normaler Kupferring passt? Das sich das Gummi bei einem Bauteil, dass direkt unter dem Zylinder liegt und ständigen Kontakt mit heißem Motorenöl hat, irgendwann verflüchtigt war doch abzusehen! Bei den älteren Enfields ist es übrigens nicht mit einem Gummiring, sondern mit einem Kupferring als Dichtung gelöst, wie ich dem Werkstatthandbuch entnehmen konnte… also mal wieder eine spezielle Verschlimmbesserung bei meiner Bullet Sixty-5.

Ich war dann heute morgen direkt beim Enfieldhändler, ich hoffe ich bekomme noch bis Freitag morgen Ersatz, weil ich auf das Gespanntreffen in Neuerkerode nämlich mit der Enfield fahren wollte und nicht mit der Yamaha. Zur Not probiere ich es aber nochmal mit einer selbst hergestellten Korkdichtung. Das könnte funktionieren. Außerdem könnte ich diesen Versuch dann noch mit dem Genuss eines leckeren Fläschen Weißweins verbinden, um genügend Ausgangsmaterial für die Dichtung zu erhalten. 😉

Trotzdem ist es irgendwie ärgerlich: Wegen eines Pfennigartikels kann ich zur Zeit nicht mit der Enfield fahren. Und das bei dem Wetter! 🙁

[Update]

Wie sich herausgestellt hat, liegt es nicht an der Dichtung, ich habe nämlich die Neue verbaut und es spritzt immer noch Öl unter der Schraube hervor. Ich denke der Deckel der Stößelstangenkammer hat einen Haarriss. Verdammte Scheiße, hoffentlich krieg ich das Ersatzteil noch bis Freitag morgen…

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